Die Mikwe

Die Mikwe ist ein rituelles Tauchbad, das in jüdischen Gemeinden, einen besonders hohen Stellenwert einnimmt. Alleine in Deutschland gibt es noch rund 400 solcher Bäder. Wobei die bekanntesten sich in Speyer, Worms, Heilbronn Friedberg, Offenburg, Köln und Ravensburg befinden. Die Mikwe unterliegen in ihrer Bauart, bestimmten Regeln. Eines der wichtigsten Regeln besagt, dass das Wasser, sogenanntes „lebendes Wasser“ sein muss. Was heißen soll, das darin nur Wasser verwendet werden darf, das aus natürlichem Ursprung stammt. Mit ein Grund, warum die meisten Mikwe Bäder jene Bäder sind, welche mit Grundwasser oder Regenwasser versorgt werden.

Eine Regelung besagt, das eine Mikwa sieben Stufen, besitzen muss,die in das Tauchbad führen sollen. Auch die Mindestmenge an Wasser, ist genau vorgeschrieben, wobei diese nicht weniger als 500 Liter betragen darf.

Die rituelle Bedeutung

Das Bad das in einer Mikwe vollzogen wird, dient vor allem der rituellen Reinigung. Diese Regelung, wurde den Israeliten, von Gott selbst vorgeschrieben. Zu beachten dabei ist, die Bibelstelle im „Buch der Propheten“. Wobei zu beachten ist, das es unterschiedliche Arten von Tauchbädern gibt.

Wann muss diese rituelle Reinigung vorgenommen werden?

  1. wenn ein Mensch in Kontakt mit einem Toten in Berührung gekommen ist
  2. nach der Heilung bestimmter Krankheiten
  3. nach dem Kontakt mit einem toten Tier

Traditionelle Regelungen schreiben vor, das ein Besuch der Mikwe, für Männer und Frauen besonders in den folgenden Fällen vorgenommen werden muss:

Männer
  • vor dem Schabbat
  • dem Versöhnungstag „Jom Kippur“
Frauen
  • vor der Hochzeit
  • nach der Menstruation
  • nach einer Geburt

Bei der Mikwe ist es erforderlich das sich nichts körperfremdes am Körper befindet. Das Tragen von Schmuck, Lippenstift, Nagellack oder ähnlichem ist verboten. Wichtig ist es auch, das der gesamte Körper, samt den Haaren, vollkommen untergetaucht wird. Dieses vollständige Untertauchen wird auch als „Twila“ bezeichnet.

Aufgrund der Problematik, das nicht allerorts genügend oder gar kein Grundwasser zur Befüllung der Mikwe vorhanden ist, darf mittlerweile auch Regenwasser zur rituellen Reinigung verwendet werden.

Beachtenswert ist auch, das selbst Küchengeräte, wie zum Beispiel Messer und Gabeln und so weiter in einer Mikwe gereinigt werden. Dies geschieht aber in einem gesonderten Becken. Diese Reinigung wird im jüdischen als „Kaschern“ bezeichnet. Gesetzt dem Fall, das keine Mikwe vorhanden ist, so ist es auch gestattet, die rituelle Reinigung des Küchenbestecks, in einem See, dem Meer, einem Fluss oder einem tiefen Bach vorzunehmen.

Als unrein gilt man auch dann wenn man zum Beispiel ein totes Tier mit einem Stock berührt. Die Unreinheit muss ebenso, durch das rituelle Bad in einer Mikwe beseitigt werden. Im Alten Testament, kam auch die Regelung zum Tragen, das der oder die Verunreinigte, sich eine gewisse Zeit, außerhalb der Gemeinde aufhalten musste, bevor er von einem Priester untersucht wurde und dieser wieder in die Gemeinde zurückkehren konnte.